Die Geschichte der Firma Loden Landl bzw. der Landl´s

Familie Landl v.l.n.r. – Iris Landl, Manuela Landl, Maya Landl, Karl Landl jun. jun., Viktoria Landl, Karl Landl sen., Karl Landl jun., Herbert Landl
Entstehen des Standortes – 1882
Der heutige Firmenstandort Walcherbauer 9 in 3343 Hollenstein/Ybbs war bis zum Jahr 1882 eine kleine Schmiede direkt an der Eisenstraße (heutige B31). Nach dem Kauf dieses Besitzes von Wilhelm Schnabel, einem gelernten Handweber, wurde das Besitzgut um eine kleine Landwirtschaft erweitert, wobei er, als neuer Eigentümer, weiterhin seiner Leidenschaft – dem Weben – nachgegangen ist. Gewoben wurde auf einem kleinen Handwebstuhl das sogenannte „Bauernleinen“. Später setzte sein Sohn Karl die textilverarbeitende Tradition fort und begann in den dreißiger Jahren mit der Verarbeitung von Schafschurwolle. Mittels einer Handkrempel, der sogenannten Kartätsche, wurde ein Wollvlies hergestellt, welches sowohl von den Wolllieferanten, als auch von seinen Mitarbeitern auf Handspinnrädern zu einem Wollgarn gesponnen wurde. Dieses Wollgarn wurde dann teilweise auf dem Handwebstuhl verwoben und anschließend händisch gewalkt. Zwischendurch beschäftigte man sich auch mit dem Weben von Fleckerlteppichen.
Durch ein schweres Hochwasser im Jahr 1949 erlitt das Besitzgut samt Betrieb sehr große Schäden und wurde fast komplett zerstört. Kurz darauf erlag der Besitzer einer schweren Krankheit, indem der ganze Besitz an die heutige Familie Landl überging. Ab diesem Moment begann die Geschichte der Firma Loden-Landl. Bald nahm das Ehepaar Karl und Anna Landl mit großem Fleiß und Ehrgeiz den Wiederaufbau des Betriebes auf, wobei im Laufe der Zeit viel renoviert und zugebaut wurde. Eine große Errungenschaft war die Anschaffung von Maschinen, die eine Reihe von Produktionsschritten vereinfacht und eine sukzessive Erweiterung der Produktpallette ermöglicht haben. Die Landwirtschaft wurde aufgelassen, die Wiesengrundstücke verkauft und der Erlös wurde für den Aufbau des heutigen Geschäftshauses sowie der Schneiderei verwendet.
Übernahme
Im Jahr 1981 fand die Übernahme des Betriebes durch beide Söhne Karl und Herbert statt.
Karl absolvierte die Textilfachschule in Haslach (Fach: Weberei und Spinnerei) und begann nach Ableistung des Wehrdienstes seine berufliche Laufbahn als Service-Techniker bei einem bekannten Webmaschinenhersteller in Deutschland. Sein Beruf ermöglichte es ihm, in einem internationalen Umfeld tätig zu sein, sein fachliches Wissen und Können kontinuierlich zu erweitern, viele interessante Menschen und Betriebe kennenzulernen. Heute ist Karl Landl senior mit seinem Wissen und Erfahrungsschatz in der Lodenproduktion und Stepperei tätig.
Herbert absolvierte die Fachschule für Kleidermacher in Wien, praktizierte ebenfalls nach dem Wehrdienst in verschiedenen Schneidereien und profiliert sich heute als kreativer Schneidermeister auf dem Sektor Trachten und Sicherheitsbekleidung. Durch seine Verbundenheit zur Eisenstrasse und seinem Einsatz bei der Eisenstrasse Tracht wurde er zum Schwarzen Graf ernannt. Der eigens kreierte Halbseidenstoff wurde in Anlehnung an die Fassadenelemente des historischen Amonhauses in Lunz am See und an die Farben der 5 regionsprägenden Elemente (Erde, Feuer, Holz, Metall, Wasser) gestaltet. Das Amon-Muster spielt eine wesentliche Rolle beim Entwerfen der selbst erzeugten Bekleidung und ist auf sehr vielen hauseigen kreierten Kleidungsstücken erkennbar, die auf unserer Homepage unter Themenbekleidung zu finden sind.
Manuela Landl, Gattin von Karl Landl senior, ist eine gelernte Kauffrau, kümmert sich sowohl um den Einkauf von Handelswaren, als auch um den Verkauf sowie Versand und Buchhaltung. Ihre beiden Kinder – Iris und Karl jun. sowie seine Gattin Viktoria unterstützen die Eltern tatkräftig im Betrieb. Viktoria als eine diplomierte Germanistin im Erst – und berufserfahrene diplomierte Betriebswirtin (Schwerpunkt Marketing) im Zweitstudium, ist jedenfalls im Bereich Einkauf, Verkauf sowie Versand tätig.
Karl jun. hat einen ähnlichen beruflichen Werdegang wie sein Vater hingelegt, indem er zuerst Textil-Fachschule in Haslach (Fach: Weberei u. Spinnerei) danach HTL Dornbirn (Textil) sowie Bundesheer absolviert hat. Anschließend arbeitete er sehr viele Jahre bei der gleichen Firma wie der Vater, dem Webmaschinenhersteller Lindauer Dornier in Deutschland zuerst als Servicetechniker im Inn- und Ausland und später als Fachmann im Produktmanagement.
Iris Landl, als gelernte Heilmasseurin und Schneidermeisterin, tritt nun in die Fußstapfen ihres Onkels Herbert Landl, indem sie tatkräftig in der Schneiderei mitarbeitet und Ihre neuen Kreationen verwirklicht.
Derzeit wird eine tüchtige Angestellte in der Schneiderei beschäftigt, die den Familienbetrieb aktiv unterstützt.